The bigger the better? Die Folgen von Landinvestitionen für Landrechte, Böden und Ernährungssouveränität
Forum Umwelt und Entwicklung
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MISEREOR
Brot für die Welt
FIAN Deutschland
Zeit: Mittwoch, 26. Januar 2022, 17:00 – 18:00 Uhr, anschließender Deep Dive 18:00 – 18:30 Uhr
Sprachen: Englisch, Deutsch, Portugiesisch
Zusammenfassung:
Zunächst umriss Michael Fakhri in einer Videomessage
die Grundproblematik: großflächige Landnahmen durch
InvestorInnen führten häufig zur Verdrängung kleinbäuerlicher
Strukturen, lokalen Hungerkrisen und der Übermacht einer umwelt-
und gesundheitsgefährdenden industriellen Landwirtschaft. Er
plädierte für multilaterale Lösungsprozesse, wie die UN “Tenure
Guidelines”, die auf konsensbasierten Entwicklungsansätzen mit
lokalen Gemeinden und dem Recht auf Nahrung fußen. Im Anschluss
verdeutlichte Sabine Dorlöchter-Sulser, dass großflächige
Landwirtschaft in Afrika weder die Ertragslücke schließt, noch
Beschäftigungsversprechen einhält. Maureen Santos zeigte zudem
am Beispiel Brasiliens auf, wie der Kreislauf der Verwüstung
durch Pestizide infolge staatlicher und internationaler
Investitionen in das großflächige Landgrabbing gefördert wird.
Johannes Kotschi lenkte das Augenmerk sodann auf die vermehrte
Verwendung von Mineraldünger bei zunehmenden Investitionen in
Land und damit einhergehende negative Auswirkungen auf Böden,
Umwelt und Klima. Mit Blick auf seine Erfahrungen aus Mosambik
unterstrich Luìs Muchanga, dass das Modell der Landenteignung
für Commodities nicht zur Ernährungssicherung taugt und
berichtete von den positiven Effekten von Agrarökologie. Einig
waren sich alle PanelistInnen schließlich in der Forderung nach
dem Stopp dieser Landnahmen und konkreten
Transformationsstrategien zur Unterstützung kleinbäuerlicher
ErzeugerInnen sowie der Stärkung agrarökologischer Ansätze auf
nationaler wie internationaler Ebene.
Aufzeichnung
Moderatorinnen
Lena Bassermann arbeitet seit 2019 beim INKOTA-netzwerk e.V. als Referentin für Welternährung und globale Landwirtschaft, zuvor war sie als Referentin bei der Welthungerhilfe und im Deutschen Bundestag tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Agrarökologie, gerechte Ernährungssysteme und bäuerliche Rechte. Sie ist außerdem Mitglied des Beirats für die ökologischen Wissenszentren des BMZ.
Videobotschaft
Podiumsgäste
Luís Muchanga ist seit 2011 Direktor des mosambikanischen Bauernverbands União Nacional de Camponeses (UNAC). Zuvor war er für den Bereich Lobby & Advocacy von UNAC verantwortlich. Er hat Wirtschaftswissenschaften in Maputo studiert und versteht sich als sozialer Aktivist.