Nachhaltige Landwirtschaft zur Verbesserung der Bodenbewirtschaftung
Embrapa Soils – Rio de Janeiro/Brasilien
Zeit: Donnerstag, 27. Januar 2022, 15:00 – 16:00 Uhr, anschließender Deep Dive 16:00 – 16:30 Uhr
Sprachen: Englisch, Deutsch
Zusammenfassung:
Böden sind die Grundlage für Leben: sie beherbergen ungefähr 25% der biologischen Vielfalt unseres Planeten. Böden spielen außerdem eine wichtige Rolle für die Regulierung des Wasserkreislaufs, die Nährstoffrückführung und die Kohlenstoffbindung. Diese bodenbasierten Leistungen des Ökosystems bilden die Grundlage für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion – Schätzungen zufolge kommen 98,8% der von Menschen täglich zugeführten Kalorien aus dem Boden [1]. Es wird jedoch auch geschätzt, dass bis zur Hälfte der fruchtbaren Böden dieses Planeten wahrscheinlich in den letzten 150 Jahren verloren gegangen sind [2].
Daher ist nachhaltige Landwirtschaft ein Schlüsselelement, um eine Kehrtwende herbeizuführen. Programme und Projekte, die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft fördern, sind wichtig, um neue Perspektiven für den Bodenschutz aufzuzeigen und einen Beitrag zur Bodenbewirtschaftung zu leisten. Es ist notwendig zu verstehen, wie der Wandel in der Landwirtschaft durch eine Vielzahl von Akteuren und auf mehreren Ebenen gesteuert wird.
Das Fachpodium ist vielfältig und inklusiv und verbindet die verschiedenen Sektoren. Es soll dazu beitragen, diese Debatte voranzubringen, indem Bodenpolitik aus unterschiedlichen Sichtweisen und Fälle aus dem echten Leben vorgestellt werden, um wirksame Maßnahmen für eine nachhaltige Bodennutzung weltweit zu fördern. Die geladenen Gäste verfügen über einen umfassenden Erfahrungsschatz und werden internationale Leitlinien, nationale politische Maßnahmen, Programme und Kooperationen mit der Privatwirtschaft vorstellen und die Bedeutung dieser Initiativen für eine effektive Bodenbewirtschaftung unterstreichen.
Aufzeichnung
Moderatoren
Seit 2006 arbeitet sie als Forscherin bei Embrapa Solos in Rio de Janeiro, Brasilien. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Umweltbereich, insbesondere an der Schnittstelle zwischen Böden und ländlichen Landschaften. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört die Bewertung der Nachhaltigkeit von ländlichen Landschaften und Nahrungsmittelsystemen, wobei der Fokus auf den Ökosystemleistungen der Böden und deren Verbindungen zur Multifunktionalität der Landwirtschaft liegt.
Zurzeit leitet sie zwei Projekte: eines zur Bewertung des Potenzials der Landwirtschaft, neben der Ernährungssicherheit, auch zur Sicherheit der Wasser- und Energieversorgung beizutragen (Wasser-Energie-Nahrung-Nexus), und das zweite zur Rolle der Multifunktionalität der Landwirtschaft bei der Minderung der Risiken von Naturkatastrophen.
Ferner verfügt sie über umfangreiche internationale Erfahrungen entweder in der Zusammenarbeit mit bzw. auch Leitung von internationalen Projekten. Zu ihren Auslandserfahrungen gehören ein Post-Doktorat in der Abteilung für Bodenqualität an der Universität von Wageningen (Niederlande – 2014) und 22 Monate als Gastwissenschaftlerin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Deutschland (2019/2020).
Sie ist Professorin im Masterstudiengang Territoriale Entwicklung an der UFRRJ, wo sie das Fach „Politik und Umweltmanagement“ lehrt.
Sie ist zuständig für die brasilianische Sektion der Ecosystem Services Partnership – ESP (https://www.es-partnership.org/community/regional-chapters/south-america/985-2/). Sie ist die gewählte Vertreterin von Lateinamerika im ESP-Lenkungsausschuss.
Podiumsgäste
Bis Januar 2018 war sie Referatsleiterin für Sektor- und Managementtraining an der Akademie für Internationale Zusammenarbeit der GIZ. Zuvor war sie Teamleiterin von Projekten und Programmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in den Bereichen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen und ländliche Entwicklung.
Sie ist seit 1991 für die GIZ tätig und verfügt über langjährige Arbeitserfahrung in Afrika südlich der Sahara, im Mittelmeerraum und in Zentralasien.
Als Mitautorin des allerersten deutschen Berichts über den Klimawandel an den deutschen Bundestag im Jahr 1988 sah sie den Zusammenhang zwischen Klimawandel, Böden und menschlichem Leben während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn als Herausforderung.
Sie hat auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene gearbeitet. Zu ihren Kernkompetenzen gehören der Klimawandel, die Umweltpolitik, ländliche Entwicklung, Führungs- und Managementqualitäten sowie organisatorische Entwicklung.
Dr. Trux ist Biologin und hat an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn promoviert.