Securing #soilidity. Herausforderungen und Lösungen für eine nachhaltige Landnutzung
German Agribusiness Alliance (GAA)
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO)
Kooperationspartner:
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog
Zeit: Donnerstag, 27. Januar 2022, 08:00 – 09:00 Uhr, anschließender Deep Dive 09:00 – 09:30 Uhr
Sprachen: Englisch, Deutsch, Russisch, Chinesisch
Zusammenfassung:
Klimawandel, Bodendegradation und Wassermangel bedrohen Bodenfruchtbarkeit und somit die Grundlage der Landwirtschaft. Die zentrale Frage ist, wie ökonomische und ökologische Effizienz in Einklang gebracht werden können. „Landwirtschaft ist abhängig vom Klima, daher muss in der Landwirtschaft das Ziel gelten, Emissionen substantiell zu reduzieren und mehr CO2 zu binden, Methoden zur CO2-Entnahme können einen entscheidenden Beitrag zur Klimaneutralität leisten“, so Prof. Julia Pongratz, LMU München. Allerdings müsse hinsichtlich unerwünschter Nebeneffekte wie Einflüsse auf das Ökosystem und Konkurrenz zu Landnutzungsmöglichkeiten eine umfassende Bewertung erfolgen. Prof. Pawel Krasilnikow, Lomonossow-Universität Moskau, erläuterte, dass eine klimatisch angepasste Landwirtschaft in Russland stärker Maßnahmen zum Erhalt von Bodenfruchtbarkeit und besseren Umgang mit Klimaveränderungen umfassen werde. Torsten Spill, German Seed Alliance, unterstrich die Rolle neuer Pflanzensorten, um unter extremen Bodenbedingungen Erträge zu erbringen. Internationaler Austausch und Partnerschaften zwischen Wirtschaft und staatlichen Instituten in der Grundlagenforschung des Pflanzenbaus seien aus seiner Sicht zentral, um entsprechende Angebote machen zu können. Abschließend zeigte sich Cornelia Horsch, HORSCH Maschinen, überzeugt davon, dass sich der moderne Agrarsektor zukünftig in Richtung einer Hybridlandwirtschaft, der Kombination aus konventioneller und ökologischer Landwirtschaft entwickeln werde.
Aufzeichnung
Moderator
Julia Harnal ist in einer Landwirtsfamilie aufgewachsen und hat Agrarwissenschaften studiert, bevor sie 2001 bei BASF im heutigen Unternehmensbereich Agricultural Solutions einstieg. Neben ihrer Tätigkeit im Stab des BASF-Vorstands leitete sie Marketing-Teams in Frankreich und Kanada und ist nun Vice President für Public Affairs. Hier leitet sie ein vielfältiges globales Team, das mit Leidenschaft die Landwirtschaft der Zukunft gestaltet.
Grußwort
Podiumsgäste
Dr. Bin Zhang ist Professor für Bodenbiophysik und Bodenfruchtbarkeit am Institut für landwirtschaftliche Ressourcen und Regionalplanung der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften und außerordentlicher Professor am Nordost-Institut für Geographie und Agrarökologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Er erwarb seinen M.Sc. in Agronomie/Agrarökologie an der Nanjing Agricultural University und promovierte in Bodenkunde. Er erhielt ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und arbeitete von 1999 bis 2000 am Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Er hat an zahlreichen nationalen und internationalen Projekten mitgewirkt, u.a. zu den Themen nachhaltige Pflanzenproduktion, Boden- und Wasserschutz, Bodenbearbeitung und Wassernutzung, Bindung organischer Substanz im Boden. Der Schwerpunkt lag dabei auf den Wechselwirkungen zwischen physikalischen und biologischen Prozessen in bewirtschafteten Agrarökosystemen und wiederhergestellten degradierten natürlichen Ökosystemen vom Bodenaggregat bis zum kleinen Wassereinzugsgebiet und den ökologischen Funktionen dieser Wechselwirkungen.
Nach dem Studium an der LMU und der University of Maryland promovierte Julia Pongratz 2009 an der Universität Hamburg und dem Max-Planck-Institut für Meteorologie über den frühen menschlichen Einfluss auf das Erdsystem. Als Postdoc am Carnegie Institution’s Department of Global Ecology in Stanford untersuchte sie die Themen Ernährungssicherheit und Geoengineering und leitete anschließend die unabhängige Forschungsgruppe „Forest Management in the Earth System“ am MPI-M. 2018 wechselte sie als Leiterin des Lehrstuhls für Physische Geographie und Landnutzungssysteme an die LMU München. Sie trägt zu den Sachstandsberichten des IPCC bei, ist Mitglied der wissenschaftlichen Lenkungsausschüsse von zwei Coupled Model Intercomparison (CMIP6) Projekten zu Landnutzung und Kohlenstoffkreislauf-Rückkopplungen sowie der Future Earth Projekte AIMES und Global Carbon Project. Sie koordiniert die Synthese des Programms des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Kohlendioxid-Entnahme.
Cornelia Horsch ist Diplom-Volkswirtin und Geschäftsführerin der HORSCH Maschinen GmbH und im Vorstand der HORSCH Holding SE sowie Geschäftsführerin der französischen Tochterfirma Horsch France SARL. Ein Ziel ihrer Tätigkeit ist eine weitere Vernetzung und Stärkung durch eine intensive Kommunikation der Bereiche Service, Vertrieb und Marketing, um die bestehenden Märkte auszubauen und neue Märkte zu erschließen. Ehrenamtlich engagiert sich Cornelia Horsch im Vorstand der LCC International University in Klaipeda in Litauen. Die staatlich anerkannte Universität geht auf eine private Initiative zurück, um in dem baltischen Land die Qualifikation junger Leute voranzutreiben. Als Vorsitzende des Hochschulrats Weihenstephan- Triesdorf rückt sie aktuelle Themen und relevante Entwicklungen in den Fokus der Hochschulausbildung.
Torsten Spill ist diplomierter Wirtschaftsmathematiker und erfahrener Experte der internationalen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Nach langjährigen Positionen bei der EDEKA-Fruchtkontor und bei Dole Food Co. war er von 2008 bis 2020 als CEO der Solana-Gruppe verantwortlich für die Führung des Familien-Unternehmens und besonders engagiert beim Ausbau der Geschäftstätigkeit der Gruppe in der Russischen Föderation. Seit nunmehr einem Jahr ist Torsten Spill Generalbevollmächtigter der German Seed Alliance, die als einer der führenden Anbieter von Saat- und Pflanzgut in Russland gilt. Ehrenamtlich ist Torsten Spill seit 2012 für die deutsche Agrarwirtschaft engagiert, darunter für den Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) und die German Agribusiness Alliance (GAA).